KURZ-MIT-TEILUNG
Mal ganz ehrlich,
Leute!
Wir haben zwar vieles mitzuteilen, posten jede Menge Daten
bei Facebook, Twitter und Co: Fotos vom gestrigen Abendessen (mit ein paar
Blättchen Basilikum am Tellerrand) oder unserer neuen Frisur, tun ungefragt unsere
Meinung kund zu jedem x-beliebigen Thema, Tipps und Tricks müssen zigmal geliket
und geteilt werden, als Bestätigung unserer Teilhabe am großen Ganzen! Aber ansonsten tun wir uns doch recht schwer mit dem Teilen!
Klar, wir geben gerne ab, was wir nicht brauchen, was überflüssig geworden ist
für uns oder wessen wir überdrüssig sind: Eine kleine Umverteilung, so ganz
nach unserm Geschmack, das schon!
Tüchtig austeilen können wir auch, nicht nur Schläge... Und
die Menschen und ihre Taten einteilen in Gut und Böse, in falsch und richtig. Vorurteile
sind hierfür unverzichtbare Bestandteile.
Im Urteilen, Beurteilen, Verurteilen sowie im Übervorteilen
Schwächerer sind wir ungemein geübt. Wir bestimmen deshalb auch, was anderen zugeteilt werden
soll und darf. Wir sind auf Teilung aus – nicht auf die gerechte Aufteilung
dessen, was doch einzig wir noch im Überfluss besitzen!
Auf unseren eigenen Vorteil bedacht, befürchten wir besorgte
Bürger, dass uns aus dem Teilen nur Nachteile erwachsen können und jetzt ein
Verteilungskampf in Gang kommt, der uns aus
unserer Komfortzone vertreiben könnte...
Fragt sich nur: Wessen Anteilnahme können wir jetzt – nach jahrzehnte-langer
Vorteilsnahme – eigentlich erwarten?
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